EU-Rechnungshof Sonderbericht kritisiert Hochgeschwindigkeitsnetz in Europa ! München – Verona nicht notwendig.

Umfangreicher Bericht mit vielen wichtigen und interessanten Fakten zum Hochgeschwindigkeitsnetz in Europa. Speziell unter Punkt 44 wird die Strecke München – Verona beleuchtet. Hier ist keine Hochgeschwindigkeitsstrecke notwendig.
Textauszug aus der Zusammenfassung
„Infrastruktur für Hochgeschwindigkeitsstrecken ist teuer – und wird immer teurer: Im Durchschnitt kosteten die vom Hof geprüften Strecken 25
Millionen Euro pro km (ohne Berücksichtigung der besonders kostspieligen Tunnelprojekte). Diese Kosten hätten wesentlich niedriger gehalten werden können, wobei es keine oder kaum Auswirkungen auf den Betrieb gegeben hätte. Besonders schnelle Hochgeschwindigkeitsstrecken werden nämlich nicht überall benötigt, wo solche Strecken gebaut worden sind. In vielen Fällen
verkehren die Züge auf besonders schnellen Hochgeschwindigkeitsstrecken mit Durchschnittsgeschwindigkeiten, die wesentlich niedriger sind als die Geschwindigkeiten, die auf der Strecke gemäß Auslegung gefahren werden könnten. Die Kosten für eine Strecke steigen proportional zur Auslegungsgeschwindigkeit, und Infrastruktur, auf der besonders
schnell gefahren werden kann (300km/h oder mehr), ist besonders kostspielig. So hohe Geschwindigkeiten werden in der Praxis jedoch niemals erreicht: Auf den geprüften Strecken verkehren die Züge mit nur rund 45
% der jeweiligen Auslegungsgeschwindigkeit; lediglich auf zwei Strecken wurde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 200 km/h gefahren, und auf keiner Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 250 km/h. Wenn die Durchschnittsgeschwindigkeiten so weit unter denAuslegungsgeschwindigkeiten liegen, ergeben sich Fragen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Haushaltsführung. „

Deutschlandfunk Interview über ICE München Berlin Güterverkehr hat kein Intresse !

Christian Böttger Verkehrsökonomin im Gespräch mit Sina Fröhndrich Deutschlandfunk

„Bisher hat der Güterverkehr kein Interesse angemeldet“

Fröhndrich: Sie haben den Güterverkehr gerade kurz angesprochen. Profitiert denn der Güterverkehr überhaupt von dieser Strecke?

Böttger: Ja, er profitiert natürlich insofern, als der Personenverkehr auf den Altstrecken Platz freimacht. In dem Sinne profitiert er. Das heißt, er bekommt zusätzliche Fahrmöglichkeiten auf den bisherigen Strecken. Aber die Traumvorstellung, dass man sagt, ich fahre tagsüber im Viertel-Stunden-Takt ICE und nachts im Fünf-Minuten-Takt Güterzüge auf dieser Neubaustrecke, das hat sich bisher nicht so bewahrheitet. Die Strecke ist ja so gebaut worden, dass sie grundsätzlich auch güterverkehrsfähig ist. Allerdings haben wir derzeit ein Trassenpreis-System, das dazu führt, dass es eigentlich unattraktiv ist für den Güterverkehr, und bisher hat der Güterverkehr kein Interesse angemeldet, die Strecke tatsächlich auch zu nutzen. Das ist eigentlich keine schöne Erfahrung. Wenn man sie von vornherein als reine Personenverkehrsstrecke gebaut hätte, hätte man sie auch noch mal ein bisschen billiger bauen können.

Der Bahn Propaganda wieder einmal auf den Leim gegangen!

In der Folge 11 des OVB zum Brennerbasistunnel werden Züge von 250 Km/h Schnelligkeit als Nutzen propagiert. Das OVB suggeriert, dass 80 % des Güterverkehrs auf der Neubaustrecke abgewickelt werden würden. Diese bescheidene Information passt weiterhin in die Reihe der schlechtest recherchierten Artikel, die man in dieser Region bekommen kann. Es handelt sich um rein theoretische Zahlen für den Brennerbasistunnel.

Hochgeschwindigkeitsstrecke nutzlos !

Zur Begründung zitiere ich nun aus dem Sonderbericht des europäischen

Rechnungshofes zu Hochgeschwindigkeitsstrecken in der EU. https://www.eca.europa.eu/de/Pages/DocItem.aspx?did=46398

„Punkt 44: Durch Wahl der am besten geeigneten Option können Millionen Euro gespart werden. So ist beispielsweise auf der Strecke München-Verona auf dem geprüften Abschnitt des Brenner-Basistunnels eine Hochgeschwindigkeitsstrecke im Bau. Angesichts der Geschwindigkeitsdaten ist das nicht gerechtfertigt: Auf der herkömmlichen Bahnstrecke zwischen München und Verona wird derzeit 13-mal gehalten, mit einer Aufenthaltszeit von insgesamt 41 Minuten an den Bahnhöfen (12,6 % der gesamten Fahrzeit). Derzeit beträgt die Fahrzeit von München nach Verona im Personenverkehr 5 Stunden 24 Minuten. Selbst wenn sich die Fahrzeit mit Fertigstellung der Brenner-Hochgeschwindigkeitsstrecke auf circa 3,5 Stunden verringern sollte, wird die Durchschnittsgeschwindigkeit auf dieser Strecke trotzdem nur 115 km/h betragen, was nach wie vor zu langsam ist, um den Bau einer umfassenden Hochgeschwindigkeitsstrecke in überzeugender Weise zu begründen.“

80% Güterverkehr auf der Neubaustrecke sind unrealistisch !

Der Bericht suggeriert , 80 % des Güterverkehrs würden auf der Neubaustrecke fahren. Dies wird auch immer wieder von der DB so behauptet. Auf die Frage bei der letzten öffentlichen Stadtratssitzung in Rosenheim an Herrn Gruber von der DB AG, wie viele Güterzüge denn auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Hof Berlin bisher gefahren seien, konnte weder er noch einer seiner Adjutanten eine präzise Zahl nennen. Scheinbar ist man noch sehr weit von einem regelämßigen Güterverkehr auf der Strecke Hof Berlin entfernt. Güterzüge würden die Hochgeschwindigkeitszüge ausbremsen. Die empfindlichen Hochgeschwindigkeitstrassen werden durch den Güterverkehr schneller verschlissen. Das führt zu einer Erhöhung der Wartungskosten und Trassenpreise . Herr Gruber von der DB AG selbst erwähnte, dass ihm Hochgeschwindigkeitstrassen nur für Personenzüge lieber wären als Mischverkehr. Damit zeigt die DB AG klar Güterverkehr hat nichts auf einer Hochgeschwindigkeitstrasse verloren.

BBT-Nordzulauf Auswirkungen auf Brannenburg und Flintsbach.

Der Bericht von Theo Geflitter stellt die möglichen Auswirkungen des Nordzulaufes des Brennerbasistunnels im Raum Brannenburg und Flintsbach dar. Sehr informativ werden die Vorgaben des Projekts sowie der Planungsstand dargestellt. Die offene Fragen und Handlungsalternativen werden diskutiert.

PDF: BBT_Nordzulauf_Auswirkungen_Brannenburg_Flintsbach

Der Vortrag steht auch unter folgendem Link zum Download zur Verfügung: http://geflitter.de/bbt/

 

Oberbayerisches Volksblatt (OVB) bleibt seinem niedrigen Niveau treu !

Nach meinem Beitrag am 21. März dachte ich keineswegs daran, dass das OVB bereits am nächsten Tag ein neues Feuerwerk journalistischer Inkompetenz abfeuert. Es geht um den Beitrag über das Treffen der Bürgerinitiative in Nussdorf. Hier hatte ich ein grundsätzliches Referat über die Verkehrspolitik im Inntal, die historische Entwicklung des Brennerbasistunnels und seinen Zuläufen, den Staatsvertrag, den Bundesverkehrswegeplan inklusive Verkehrsprognosen gehalten. Wenn überhaupt über Auslastung gesprochen wurde, dann über die der Bestandsstrecke und nicht über die Auslastung der geplanten Gleise. Der Berichterstatter vom OVB war die ganze Zeit anwesend, warum das Thema an ihm vorbei ging weiß ich nicht. In seinem Beitrag wurde in keinster Weise die Thematik meines Vortrages aufgegriffen. In Beziehung auf das OVB kann ich sagen: „Ich habe fertig.“

Für den, der sich für den Inhalt interessiert, das PDF zur Veranstaltung.

Nussdorf 5.3.18 Verkehrspolitik im Inntal.

Oberbayrisches Volksblatt ( OVB ) wenig Information, wenig Heimatzeitung !

OVB Artikel vom 21.3.18

Es wird Zeit die Beiträge in der sogenannten „Heimatzeitung OVB“ bezüglich der journalistischen Qualität zu kommentieren. Der Brenner- Nordzulauf ist mit Sicherheit ein sehr wichtiges Thema für das Inntal. Umso mehr verwundert es, dass die Journalisten des OVB, bisher keinen einzigen eigenen differenzierten Beitrag zu diesem Thema geleistet haben. Möglicherweise ist Ihnen die Thematik zu komplex um sich entsprechend einzuarbeiten. Stattdessen kommen immer nur Berichte, was gerade eine Gruppe oder Person zu dem Thema, von sich gegeben hat. Ich habe den Eindruck, dass die Gruppen und Personen, die einer großen bayerischen Volkspartei nahe stehen, mehr Gehör finden als andere.
Für die Zukunft wünsche ich mir gut recherchierte Beiträge mit entsprechender journalistischer Qualität, damit die Bevölkerung exzellent über so wichtige Themen wie den Brenner Nordzulauf, informiert wird.